SkyWay: Himmelsstraßen von Luftschloss zu Luftschloss

Der weißrussische Ingenieur und Erfinder Anatoly Eduardovich Yunitskiy hat die SkyWay Group, mit Hauptsitz in der weißrussischen Hauptstadt Minsk, gegründet. Ihr gehören zahlreiche Firmen an, die versuchen ein Hochbahn-System zu vermarkten, zu finanzieren und zu konstruieren. Ein Unternehmen der SkyWay Group, die im Jahr 2014 gegründete SkyWay Capital Inc. mit Sitz auf der Karibikinsel Santa Lucia, versucht auch in Deutschland Gelder einzuwerben. Dafür fehlt ihr jedoch eine Zulassung durch die BaFin. Und auch sonst tauchen im Zusammenhang mit SkyWay zahllose Merkwürdigkeiten auf. So machen die letzten Modelle des Verkehrssystems auf den ersten Blick glauben, es handle sich um Abteile einer Magnetschwebebahn. Bei genauerem Hinsehen entpuppt es sich jedoch als schnöde Monorail-Bahn die auf Seilen gezogen wird. Bei SkyWay nenne sie die Technik String-Rail.

SkyWay Group

Die Zusammensetzung änderte sich häufig, also kann es sich hier auch nur um einen Zwischenstand handeln: Euroasian Rail SkyWay Systems Holding Limited (British Virgin Islands), First SkyWay Invest Group Limited (London), Global Transport Investments Inc. (British Virgin Islands), SkyWay Capital Inc. (Saint Lucia), SWIG International Ltd. (London), Global Transnet UK Ltd., PT SkyWay Technologies Indonesia, Rail Skyway Systems Ltd. (Lithuania), Skyway Greentech Company (UAE), Sky Way Transport Australia Pty Ltd. Die Euroasian Rail SkyWay Systems Holding Limited ist wohl die, deren Anteile als Aktien unters Volk gebracht wurden und die Global Transport Investments Inc. wird, Stand November 2019, von den Crowdfunding-Einnahmen der SWI Inc. begünstigt.

SkyWay-Technologie Gleisbau

Die Konstruktion des Gleisaufbaus basiert auf der Verwendung von Saiten, die mit sehr stark gespannten Stahldrähten hergestellt wurden. Diese werden in einen Kern aus Harz und Beton eingelassen und von einer Stahlhülle umschlossen. Sie unterscheidet sich von herkömmlichen Seilbahnen durch die Verwendung einer perfekt flachen Rollbahn, um Verschleiß, Rollwiderstand und Lärm zu begrenzen. Enge Spannweiten von etwa 50 Metern, bei gleichzeitig viel höherer Spannung als bei herkömmlichen Seilbahnen ermöglichen einen geringen Durchhang und soll einen schnellen Betrieb ermöglichen.

Skyway-Technologie Rollsysteme

Der String-Schienenverkehr soll spezielle relativ leichte Triebwagen und Triebzüge mit Fahrmotoren für den Personen- und Güterverkehr verwenden. Im Güterverkehr werden auch Wagen ohne Motoren eingesetzt, die mit Loks oder Zugseilen befördert werden sollen. Alle Fahrzeuge haben für jedes Rad eine Einzelaufhängung mit seitlicher Entgleisungssicherung wie eine Einschienenbahn. String-Schienenfahrzeuge tragen die Handelsnamen "unibus", "unicar", "unitruck" und "unibike" in Analogie zum konventionellen Verkehr.

Skyway-Technologie Antriebe

Wie die Wagons angetrieben werden sollen wird aus den Beschreibungen nicht wirklich klar. Mal ist es Strom, mal Gas, ein anderes mal Methanol und zuletzt auch noch Wasserstoff. Diese wunderbaren Antriebe sollen so viel Energie produzieren und nur so geringe Mengen davon benötigen, dass die Überschüsse in die umliegende Infrastruktur abgegeben werden können.

Skyway-Technology Sicherheit und Bewertung

Ein Prototyp des String-Transports wurde in Russland getestet. Die Bewertung ergab, dass das Projekt nicht realisierbar und unsicher ist. Die Technologie sei mit einer großen Anzahl von Systemfehlern belastet. Weil sich die Passagiere hoch über dem Boden befinden, führe die Zerstörung einer beliebigen Schnur zum Tod. Das System sei mit großen Risiken verbunden. Im Dezember 2017 kam es zu einer Kollision der SkyWay-Fahrzeuge mit einem Baggerlader, wodurch drei Mitarbeiter der SkyWay-Projektorganisation CJSC String Technologies verletzt wurden.

SkyWay - Wie alles begann

Das Projekt wurde von A. Yunitskiy wohl schon Anfang der 1980er Jahre konzipiert. Im folgenden Jahrzehnt entstanden die ersten Modelle, zum Teil noch mit zwei Schienensträngen, im Maßstab von 1:10. In den Jahren 2006 und 2007 folgten Test der Modelle im Windkanal. Schon fünf Jahre zuvor wurde in der Nähe von Moskau eine 150 Meter lange Teststrecke errichtet, die allerding später wieder abgebaut wurde. Aus Geldmangel wurden die Wagen auf dieser Strecke von einem modifizierten LKW mit Stahlrädern gezogen.

SkyWay-Projekte wurden nicht realisiert

In den Jahren 2007 und 2008 sollten in einigen russischen Städten Pilotstrecken gebaut werden, bis Spezialisten der Moskauer Staatlichen Universität für Eisenbahntechnik ihre Daumen senkten und das System als nicht tragfähig und unsicher bezeichneten. Ein für 2010 geplantes Testgelände in Australien wurde nicht realisiert, weil Streit zwischen Yunitskiy und seinen Geschäftspartnern gab. Ein Projekt in Litauen wurde zurückgezogen, nachdem dort Ermittlungen wegen Betrug aufgenommen wurden. Kurz darauf wurde ein Projekt im indischen Dharamsala abgebrochen.

SkyWay-Füllhorn für jedermann

Als ob SkyWay nicht genug mit dem String-Transport zu tun hätte, hat der findige Ingenieur Yunitskiy noch weitere Projekte am Laufen. So behauptet er, eine Highspeed-Version seines String-Systems zu entwickeln, welches zunächst 500 und später 600 Kilometer pro Stunde überwinden soll, zudem gäbe es ein Elon Musks Hyperloop Konkurrenz machendes Projekt “Hyper-Yu”, welches 1250 Kilometer pro Stunde erreichen soll. Doch es geht noch weiter. Da wäre das schon eingangs erwähnte Yuni-Mobil, der Prototyp eines Elektro-Fahrzeuges für Behinderte, Flugdrohnen für den Bau in unzugänglichen Gebieten, Seilzug-Trassen, Humus-Brücken, Ökohäuser und so weiter. Ein Blick in den SkyWay-Online-Shop verrät, was tatsächlich produziert wird: überteuerte mit dem SkyWay-Logo bedruckte Kaffeetassen, T-Shirts, Flash-Drives und Anstecknadeln...

SkyWay-Aktien gibt es nicht mehr, sondern nur noch Darlehen

Nachdem dem man sich mit dem Anbieten von Aktien in nahezu allen Teilen Europas die Finger verbrannt hat, bemüht man sich seit 2018 über die eigens gegründete Crowdfunding-Gesellschaft SWI Inc. Darlehen einzuwerben. So entgeht SkyWay zwar den Genehmigungsverfahren, aber nicht den Regelungen der verschiedenen europäischen Finanzaufsichtsbehörden. Pikanterweise werden aber auch die bisher verkauften Aktien als Darlehen bezeichnet. Von dem geplanten Börsengang ist nun keine Rede mehr.

SkyWay-Gründer Yunitskiy gibt Interview

Im Jahr 2018 gab Yunitskiy ein entlarvendes Interview voller falscher Behauptungen, Widersprüchen und absurder Geheimnistuerei. So berichtete er von einem Baubeginn in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), weigerte sich einen Standort zu nennen und später stellte sich heraus, dass noch nicht mit dem Bau begonnen wurde. Dort sollte in der Wüste ein Testgelände entstehen, um die Technologie für tropische (sic) Klimazonen zu entwickeln. Für Verzögerungen des Baubeginns machte er die Lieferung einer Stahlsorte verantwortlich, die es nur bei einer österreichischen Firma in Wien gäbe. Die Unger Stahlbau GmbH aus Österreich liefert im allgemeinen jede Qualität von Stahl. Exakt diese Firma hat in Sharjah , einem kleinen Ort nahe Dubai eine große Produktionsstätte, wo jene spezial-klimatisch-geprüften Stahle hergestellt werden. Die lieferten von dort auch den Spezialstahl für das Dubai-Louvre.

SkyWay-Anleger sollten handeln

Wie man es auch dreht und wendet, kaum etwas deutet darauf hin es mit einem serösen Projekt zu tun zu haben. Es ist nicht erkennbar, wo in diesen Projekten wirklich Innovatives steckt, wo etwas Ausgereiftes am Start ist, oder wo tatsächlicher Mehrwert geleistet werden könnte. Finanzmarktaufsichten weltweit warnen vor den Finanzbeschaffern der SkyWay Group. Wir können nur raten, die Finger von SkyWay zu lassen und eventuelle Ratenzahlungen sofort abzubrechen und einen Fachanwalt für Kapitalrecht hinzuzuziehen, um zu erörtern, wie die optimale Strategie gegen SkyWay und seine Vermittler aussehen sollte.

SkyWay-Anleger bekommen kostenlose Hilfe

Welche Erfahrungen haben Sie mit SkyWay gemacht? Wir wollen helfen. Nutzen Sie unseren besonderen Service. Wir bieten Ihnen an, eine Ersteinschätzung Ihres Falles vornehmen zu lassen. Diese Ersteinschätzung ist kostenlos. Sie erfahren, ob Sie überhaupt Erfolgsaussichten haben und wenn ja, welche Kosten Ihnen gerichtlich bzw. außergerichtlich entstehen würden. Wenn Sie an der Ersteinschätzung Interesse haben, füllen Sie bitte den Fragebogen aus.