Investfinans AB: Milliardenbetrug über türkisches Callcenter
Wenn wir hier über die Investfinans AB schreiben, meinen wir auch immer die Secure Trading Financial Services, angeblich mit Adressen in Paris, London und Luxemburg, weil sie Teil der betrügerischen Unternehmung ist, letztlich weisen alle bekannten Spuren darauf hin, dass die Aktivitäten von einem Callcenter in der Türkei betrieben wurden. Die Presse war voll mit guten Nachrichten über die Investfinans AB aus dem schwedischen Hägersten. Es wurde über erfolgreiche Projekte, wie das Messezentrum am Pariser Flughafen, den Bau eines neuen Firmensitzes in London oder den kurz bevorstehenden Börsengang, berichtet. Das Problem dabei, es handelte sich durchweg um selbstkreierte Pressemitteilungen oder bezahlte Promotionartikel. Nichts davon entsprach der Wahrheit. So konnte die Bande 1,2 Milliarden Euro von den getäuschten Anlegern einsammeln. Doch einige Konten der Investfinans AB wurden eingefroren, sodass die geschädigten Anleger, wenigstens auf eine teilweise Wiedergutmachung hoffen können. Die sollten aber nun schleunigst aktiv werden, um ihre Ansprüche geltend zu machen.

Unglaubliche Versprechen der Investfinans AB
Bis zu 9,2 Prozent Zinsen, Einlagensicherung durch die schwedische Nationalbank, Zuschlag für Großprojekte im Immobiliensektor und noch vieles mehr versprachen die Vermittler der Anlagen den Interessenten. Es gab nur ein einziges Problem – alles war gelogen. Noch am 18. Februar 2019 wurde von der Investfinans AB publiziert, dass der geplante Börsengang vorgezogen würde. Und niemandem fiel auf, dass es sich bei der Investfinans AB um eine 2006 registrierte Mantelgesellschaft, aber ohne gültige, weil inaktive Steuernummer handelte.
FMA warnte und BaFin ordnete Abwicklung von Investfinans AB an
Die Österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) warnte am 21. Februar 2019 vor der Investfinans AB. Am 3. April 2019 untersagte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) der Investfinans AB das Einlagengeschäft und ordnete dessen unverzügliche Abwicklung an und legte am 8. Mai 2019 nach und ordnete die sofortige Einstellung der grenzüberschreitenden Anlageberatung durch die Secure Trading Financial Services an.
Pariser Riesenprojekt der Investfinans AB war ein Fake
Der wohl größte Coup gelang der Investfinans AB mit dem Scheinprojekt “International Trade Centre Paris Roissy” in der Nähe des Pariser Flughafens Charles de Gaulle. Dort sollten angeblich mit einem Gesamtbudget von 750 Millionen Euro ein riesiges Kongresszentrum mit mehreren Hotels, Messehallen, Bürogebäuden und Restaurants entstehen. Auf einen mit “confident” markierten Hochglanzprospekt überzeugte Investfinans AB viele Interessenten Geld zu investieren.
Mit neuen Gerüchten erzeugte die Investfinans AB Kauflaune
Neben der Behauptung eines Börsengangs für 2019 und der Ankündigung diesen vom Jahresende ins zweite Quartal vorzuziehen, heizte Investfinans AB die Kaufstimmung nochmal richtig an. Diesen Effekt verstärkte man mit Übernahmegerüchten und angeblichen Fusionsplänen mit einer großen amerikanischen Baufirma, unmittelbar nach dem Börsengang. Damit würde der Aktienkurs der Investfinans AB zusätzlich in die Höhe getrieben. Nichts davon entsprach der Wahrheit.
Erste Zweifel an Investfinans AB und neue Betrügereien
Als es die erste Unruhe unter den Kunden gab, tauchte plötzlich der Firmenklon “Secure Trading Financial Services” auf, ein eigentlich seriöser Dienstleister aus Malta. Der wurde kurzerhand mit Adressen in London, Paris und Luxemburg versehen und übernahm die “Betreuung” besorgter Kunden. Diese versprach den verunsicherten und längst geprellten Kunden, ihr investiertes Geld nebst der vereinbarten Zinsen spätestens im Mai 2019 auszuzahlen. Dieser Service sei natürlich nur durch eine vorab zu entrichtenden Summe möglich.
Investfinans AB: Svenska Handelsbanken ermöglichte den Betrug
Eine unrühmliche Rolle nimmt die schwedische Bank Svenska Handelsbanken in der Sache ein. Es ist schlicht unerklärlich, wie unter den Augen eines so renommierten Institutes, Gelder in Höhe von hunderten Millionen ungeprüft weitergeleitet und damit gewaschen werden konnten. Es wäre ein leichtes gewesen, die Einträge ins schwedische Handelsregister zu prüfen und sich Einblick in die Bilanzen von Investfinans AB zu verschaffen. Da das offensichtlich versäumt wurde, stellt sich die Frage, ob die Bank nicht für die Schäden der Anleger haftbar gemacht werden kann.
Investfinans AB-Anleger sollten handeln
Den Hintermännern von Investfinans AB ist es mit Dreistigkeit, Skrupellosigkeit und hoher krimineller Energie ein überzeugendes Trugbild zu entwickeln. Man kann nur wünschen, dass es den Ermittlungsbehörden gelingt, die gesamte Gruppe schnell ausfindig zu machen und ihnen das Handwerk zu legen. Finanzmarktaufsichten weltweit warnten zwar vor den Finanzbeschaffern der Investfinans AB, aber für die meisten Anleger war es da schon zu spät. Wir können nur raten, sofort einen Fachanwalt für Kapitalrecht hinzuzuziehen, um mit ihm zu erörtern, wie die optimale Strategie gegen Investfinans AB und deren Vermittler und auch unfreiwilligen Unterstützer aussehen sollte.
Investfinans AB-Anleger bekommen kostenlose Hilfe
Welche Erfahrungen haben Sie mit Investfinans AB gemacht? Wir möchten Ihnen ein Stück weit helfen. Nutzen Sie dafür unseren besonderen Service. Wir bieten Ihnen an, eine Ersteinschätzung Ihres Falles vornehmen zu lassen. Diese ist kostenlos und Sie erfahren, ob Sie überhaupt Erfolgsaussichten gegen die Investfinans AB oder andere Mitschuldige haben und wenn ja, welche Kosten Ihnen gerichtlich oder außergerichtlich entstehen können.
Wenn Sie an der Ersteinschätzung Interesse haben, füllen Sie bitte den Fragebogen aus.
