Karatbars: Glänzendes Gold in trübem Wasser - Warnungen aus aller Welt
Nachdem zuerst Namibia die Geschäfte von Karatbars untersagte ist nun auch die südafrikanische Financial Sector Conduct Authority (FSCA) dazu übergegangen die Öffentlichkeit vor Geschäften mit Karatbars International zu warnen. Damit erreichen die inzwischen Kontinente übergreifenden Verbote einen weiteren Höhepunkt.

Nachdem zuerst Namibia die Geschäfte von Karatbars untersagte ist nun auch die südafrikanische Financial Sector Conduct Authority (FSCA) dazu übergegangen die Öffentlichkeit vor Geschäften mit Karatbars International zu warnen. Damit erreichen die inzwischen Kontinente übergreifenden Verbote einen weiteren Höhepunkt.
Geschäfte von Karatbars in Südafrika verboten
Die Kürze der wenigen Standardparagraphen, die die FSCA herausgegeben hat, um die Öffentlichkeit vor Geschäften mit Karatbars International zu warnen, täuscht ein wenig über deren eigentliche Tragweite hinweg. Denn tatsächlich gilt die Warnung für alle Agenten und Vertreter, die derzeit Karatbars-Produkte vermarkten - sofern diese die Produkte als Investitionen in der Öffentlichkeit vermarkten.
Karatbars darf ohne Registrierung nicht mehr verkaufen
Weder die Karatbars International GmbH noch lokale Büros der Gesellschaft oder einer ihrer Vertreter sind registriert, um Finanzprodukte in Südafrika zu verkaufen oder in öffentlichen Finanzberatung anzubieten, teilte die FSCA mit. Jeder Vertreter oder Repräsentant, der Karatbars als Investment verkauft, muss sich zuvor bei der FSCA registrieren lassen und alle Anforderungen der entsprechenden Gesetzgebung einhalten.
Zuvor wurde Karatbars in Namibia für illegal erklärt
Die namibische Zentralbank, die Bank of Namibia, hatte zuvor Karatbars untersucht und kam zu dem Schluss, dass es sich dabei um nichts anderes als ein Pyramidensystem handelt, das Jagd auf empfängliche Menschen macht. Das Einkommen der Mitglieder basiert auf der erfolgreichen Anwerbung neuer Teilnehmer, um ihnen neue Karten, in denen Gold eingebettet ist, zu verkaufen. Karten für die Geld, als reguläres Merkmal für den Beitritt zum Geschäft, akzeptiert wird, heißt es in einer zum Teil leicht verschwurbelten Erklärung der Bank. Die Gebühren für die kleine eingebettete Goldkarte werden lediglich verwendet, um die Geschäftspraxis von Karatbars zu legitimieren.
Auch andere Staaten reagierten auf das Angebot von Karatbars
Diese Geschäftspraxis sei insofern fragwürdig, als Provisionen für die Anwerbung neuer Mitglieder und nicht für den Verkauf von Produkten gezahlt würden. Karatbars wurde von Finanzbehörden in mehreren Ländern der Welt, einschließlich seines Heimatlandes Deutschland, untersucht und in den meisten von ihnen strengstens gerügt. Die Niederlande haben die Aktivitäten von Karatbars vollständig verboten. Kanadas Finanzbehörden warnten 2014 vor der Organisation, nachdem sie zu dem Schluss gekommen waren, dass ihr Mitglieds- und Empfehlungsprogramm wie ein Pyramidensystem funktioniert.
Karatbars – Gold eingebettet in Plastikkarten
Investoren sind nicht besser dran, wenn sie sich dafür entscheiden, kleine Mengen Gold von Karatbars zu kaufen und es in eine Plastikkarte, ähnlich einer Kreditkarte, einzubetten. Der Preis, zu dem Karatbars diese Goldkarten verkauft, war ein weiterer Faktor, den der FSCA hervorhob. Die Agenten behaupten, Gold zu verkaufen, das kein Finanzprodukt ist und somit außerhalb der Autorität von Finanzaufsichtsbehörden.
Karatbars: Mehrstufiges Marketingsystem oder Pyramide?
Die Karatbars-Website bietet die klassische Karte mit einem Gramm Gold für 67 € an. Das liegt knapp 42 Prozent über dem internationalen Goldpreis. Investoren zahlen somit eine Prämie von fast 42% für ihr Gold, was den Verdacht erhärtet, dass die Rolle der Goldkarten lediglich darin besteht, das Pyramidensystem als mehrstufiges Marketingnetzwerk zu tarnen, um es so zu legitimieren.
Weitere Karatbars-Angebote
Karatbars bietet mehrere Produkte an, die nach Aussage ihres Gründers Harald Seiz Millionen von Menschen helfen sollen, sich finanziell von dem derzeitigen Verschuldungssystem zu befreien. Seiz ist sehr kritisch gegenüber dem Weltfinanzsystem, den Zentralbanken und dem Fiat-Geld, andererseits akzeptiert er beim Verkauf von Gold den Euro durchaus. Karatbars produziert eine Art eigene Währung mit dem Namen CashGold, das sind Scheine, in die kleine Mengen Gold in einer Stückelung von 0,1 bis 1 Gramm eingewebt sind.
Karatbars und CashGold
Die Scheine haben keinen Nennwert, sondern ihr Wert ist an den Goldpreis gebunden. Oder auch nicht, je nachdem, welchen Abschnitt der Website man liest. Karatbars sagt, dass der Wert der CashGold-Banknoten nicht direkt an den Goldpreis gebunden ist und verspricht, den Wert der CashGold-Banknoten mehrmals täglich auf seiner Website zu aktualisieren. Das Update haben wir jedoch zuletzt nicht gefunden.
Karatbars KGC ist nicht goldgedeckt
Karatbars preist seine Kryptowährung, Karat Gold Coin (KGC), als die erste und einzige an, die mit physischem Gold hinterlegt sei. Dabei sollte jeder beachten, “hinterlegt” meint etwas völlig anderes als “gedeckt”. Die Website und das gesamte Marketingmaterial von Karatbars wirbt für Gold als ultimatives Wertaufbewahrungsmittel, gefolgt von einer langen Liste politischer und wirtschaftlicher Risiken, die Fiat-Geld angeblich wertlos machen.
Karatbars wertlose Kryptowährung
Allerdings ist der KGC nahezu wertlos, trotz der Versprechungen, dass sie mit Gold unterlegt ist. Es wird an verschiedenen elektronischen Börsen bei etwa $0,01835 gehandelt. Die Informationen auf der Karatbars-Website sind lückenhaft, aber es scheint, dass 10 000 Coins mit 0,1 Gramm Gold zum Zeitpunkt des ersten Coinangebots unterlegt waren. Das Gold, das angeblich die Währung stützt, ist demnach weniger als einen Cent pro Kryptoeinheit wert, was die Behauptungen von Karatbars, mit dem Wortlaut "wenn Sie sich für Karat Gold Coin entscheiden, investieren Sie sowohl in Gold als auch in eine Kryptowährung und müssen nicht mehr darüber nachdenken, welche Investition am besten zu Ihnen passt", irgendwie lächerlich ausschaut.
Karatbars-Versprechungen
Es wurde das Ziel gesetzt, den Wert der Münzen auf jeweils 0,1 Gramm zu erhöhen, indem 20 Prozent der zukünftigen Gewinne der Karatbars Zahlungsplattform KaratPay und aus den weltweiten Goldverkäufen verwendet werden, um mehr Gold zur Absicherung der Währung zu kaufen. "Die Preiserhöhung ist gesichert, wie man an der Wertstabilität des Goldes und der steigenden Krypto-Rate erkennen kann", behauptet die Karatbars-Webseite.
Verräterisches Karatbars-Video
Ein Video, das für Karatbars wirbt, sorgt für interessante Hinweise. Indem Karatbars offenbar zugibt, dass durchaus Anlagerisiken bestehen, wenn zum Beispiel Behörden den Betrieb von Karatbars verbieten und diese Verbote auch durchsetzen. Die Lösung, wenn man in bestimmten Ländern verboten würde, bestünde darin, in so vielen Ländern wie möglich zu operieren, ist die lapidare Antwort von Karatbars dazu.
Smartphone von Karatbars
Karatbars hat auch ein eigenes verschlüsseltes Voice-over-Blockchain-Smartphon auf den Markt gebracht, um den Mitgliedern zu helfen, abhörsichere Gespräche zu führen und damit keine Spuren ihrer finanziellen Transaktionen zu hinterlassen. Das wirft automatisch die Frage auf: Warum ist das notwendig, wenn alles legitim und legal ist?
Fazit zu Karatbars
Fast alle Finanzaufsichtsbehörden sagen, dass Maßnahmen ergriffen würden, wenn Karatbars und seine Agenten weiterhin Anlageprodukte verkaufen, sei es über öffentliche Versammlungen, das Internet oder Social Media Plattformen. In der Zwischenzeit haben zahlreiche Aufsichtsbehörden ihre Gesetze bereits wirksam durchgesetzt. Offensichtlich gibt es genug Gründe, dem Treiben von Karatbars etwas entgegenzusetzen. Durch gründliche Untersuchungen sollte auch beweisbar werden, dass es sich eindeutig um ein Pyramidensystem handelt und Karatbars damit illegal ist.
Karatbars-Anleger sollten handeln
Wir sind der Meinung, dass Karatbars eine höchst unsichere Geldanlage ist. Die von Karatbars selbst geschürten Erwartungen können sie nicht erfüllen. Das hinterlegte Gold reicht nicht dazu aus einen substanziellen Anlagebetrag tatsächlich abzusichern. Finanzmarktaufsichten weltweit warnen vor den Gebahren der Karatbars. Wir können deshalb nur raten, die Finger von Karatbars zu lassen und zu versuchen die mit Karatbars getätigten Geschäfte rückabzuwickeln, aber zuvor einen Fachanwalt für Kapitalrecht hinzuzuziehen, um zu erörtern, wie die optimale Strategie gegen Karatbars und seine Vermittler aussehen sollte.
Karatbars-Anleger bekommen kostenlose Hilfe
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