Gold International SE: Dicker Kater nach dem (Katzen)goldrausch
Die Gold International SE ist eine nach deutschem Recht am 29. Mai 2012 neu eingetragene Aktiengesellschaft aus Dortmund und gehört zur Gold Group AG. Allen zur Gold Group gehörenden Unternehmen steht Geschäftsführer Eckhard Schulz vor. Dieser kündigte bereits im Jahr 2013 den Börsengang der Gold International SE an. Erfolgt ist er bis heute, Stand November 2019, nicht. Die Gold International SE hat bis heute auch keinen genehmigten Emissionsprospekt vorlegen können, ohne den die Papiere gar nicht verkauft werden dürfen.
Gold International SE - Geschäftsmodell Venture-Capital-Finanzierungen
Trotz der fehlenden Prospekte veräußert das Unternehmen seit 2012 die mit Hochglanzbroschüren beworbene Produkte unter den Namen Gold SE International Aktie, Gold Aktie International, Gold Aktie SE, Gold Aktie II SE, Gold Aktie III SE und Gold International SE Aktie. All diesen Produkten ist gemein, dass sie nicht handelbar und vor allem nicht das sind, was sich Anleger unter einer Goldaktie eigentlich vorstellen. Mit Gold hat sie im Grunde nichts zu tun. Vielmehr geben die Käufer ein partiarisches Darlehen, welches in Handelsgeschäft mit Startups der Nanotechnologie, der Edelmetall- und Rohstoffindustrie sowie in die E-Commerce-, Finanz- und Immobilienbranche investiert werden soll.
Gold International SE bedient sich unredlicher Geschäftspraktiken
Es gibt zahlreiche Kunden die klagten, per Cold Call, also per Kaltakquise am Telefon kontaktiert worden zu sein. Diese Praktik war in Deutschland schon damals verboten. Diese ungewollten Werbeanrufe waren aber nur der Auftakt. Denn wenn ein Angerufener aus Höflichkeit zustimmte, dass ihm Werbeunterlagen zugesandt werden, drohte ihm automatisch weiteres Ungemach.
Gold International SE stellt Unterlagen per Postident-Verfahren zu
Unter dem Vorwand, wie am Telefon besprochen, Informationsunterlagen zu senden, erhielten die Betroffenen nach einer Weile Post. Diese kam per Postident-Verfahren an, das heißt der Empfänger musste vor dem Erhalt den Empfang mit seiner Unterschrift bestätigen. Erst beim Öffnen der Post wurde den Empfängern klar, dass sie einen Spar- und Reservierungsantrag gezeichnet hatten. Mit dem Empfang setzte auch der Ablauf einer Widerrufsfrist ein. Das ist eine klassische Abofalle.
Ohne Widerruf entsteht Zahlungspflicht gegenüber der Gold International SE
Wenn den Empfängern nicht klar war, dass es eine Widerrufsfrist gibt, oder sie diese vergaßen oder ignorierten, flatterten kurze Zeit später die ersten Zahlungsaufforderungen von Gold International SE für ein bestimmtes Aktienpaket in Form einer Aktien-Garantieoption ein, um die sogenannte Reservierungs-Prämie anzusparen. Begleitet werden diese Zahlungsaufforderungen mit Berichten über die die immense Wertsteigerung seiner Goldaktie. Viele Kunden haben sich von diesen Schreiben blenden lassen und haben dann die Bezugsrechte auf die Aktie ausgeübt.
Wertpapierhandelsbank bestreitet Geschäftsbeziehung mit Gold International SE
Die Düsseldorfer SCHNIGGE Wertpapierhandelsbank AG sah sich im Oktober 2013 veranlasst eine angebliche Geschäftsbeziehung mit der Gold International SE zu dementieren. Offensichtlich versuchte die Gold International SE beim Verkauf der Aktien den Eindruck zu erwecken, diese könnten über diese seriöse Bank gehandelt werden. Das Handelshaus erklärte damals außerdem, dass sich derartige Praktiken zuvor häufig als unseriös herausgestellt haben und warnte Anleger vor möglichen Schäden in Millionenhöhe.
Gold International SE kündigt Börsengang an
Immer wieder verwiesen die Mitarbeiter von Gold International SE bei ihren Anrufen auf den bevorstehenden Börsengang hin. Da sich diese Versprechen seit Jahren fortsetzen, ohne dass ein Börsengang in greifbare Nähe gerückt ist, dürfen die Anleger davon ausgehen, dass ein solcher auch nicht wirklich geplant war oder ist, vielmehr sollte weisgemacht werden, dass sich die bislang nicht volatilen Aktien irgendwann zu Geld machen lassen.
Gold International SE weist keine Bilanzen aus
Bisher wurde nur die Bilanz aus dem Gründungsjahr 2012 veröffentlicht, danach kam nichts mehr. Allerdings kamen Unterlagen für das Jahr 2015 ans Licht die nichts Gutes besagten. So wurde bekannt, dass zehn Prozent der eingezahlten Gelder als Vertriebskosten an andere Unternehmen der Gold Group AG gehen. Im Jahr 2015 wurden demnach 5.866.454,47 Euro eingenommen. Dem stand ein Fehlbetrag von 1.519.816,43 Euro und ein Bilanzverlustvortrag von 2.211.035,87 Euro entgegen. Daraus ergab sich ein Bilanzverlust zum 31. Dezember 2015 von insgesamt 3.730.852,30 Euro. Noch bedenklicher stimmte die Tatsache, das bis zu diesem Tag noch kein Cent ins operative Geschäft, also Firmen-Startups investiert worden ist.
Was sind die Aktien der Gold International SE wert?
Angesichts der bekannten Zahlen zeichnet sich ein sehr düsteres Bild hinsichtlich des Werts der von der Gold International SE herausgegeben Aktien ab. Die von der Gesellschaft großspurig genannten Preise von 20 bis 80 Euro sind demnach völlig unrealistisch. Diese Zahlen wurden vermutlich in der Werbeabteilung für die Verkaufsabteilung erfunden. Tatsächlich tendiert der Wert der Aktien wahrscheinlich gegen null.
Erst Gold International SE, dann Anschluss-Scam
Hüten Sie sich vor sogenannten Recovery-Angeboten, wie Swiftcoup, Scamrecovery oder Scamwatcher. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Anschluss-Scam, bei dem die Opfer für angebliche Hilfe nochmals abkassiert werden. Diese Webseiten machen gezielt Jagd auf bereits Geschädigte, die in ihrer Verzweiflung hoffen, ihre Verluste zurückzubekommen. Diese Angebote sind jedoch betrügerisch, denn die Hilfe wird immer von einer Vorauszahlung abhängig gemacht. Nachdem diese geleistet ist, reagieren sie nicht mehr auf Kontaktversuche.
Händler auf Gold International SE sollten aktiv werden
Selbst bei wohlwollender Betrachtung kommt man nicht um die Feststellung herum es bei der Gold International SE mit einem hochgradig unseriösen Projekt zu tun zu haben. Vielmehr erweckt es den Eindruck, dass es nur darum geht, unerfahrene Anleger einzulullen oder gar aufs Kreuz zu legen. Da die Gold International SE auch keine Versuche unternahm, bei der BaFin einen Verkaufsprospekt genehmigen zu lassen, sei allen Anlegern dazu geraten, die Geschäfte dort, so schnell wie möglich abzubrechen und sachkundige Hilfe hinzuzuziehen.
Händler von Gold International SE bekommen kostenlose Hilfe
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Gold International SE gemacht? Wir können Ihnen helfen. Nutzen Sie unseren Service. Wir bieten Ihnen an, Ihren Fall von einem Fachanwalt einschätzen zu lassen. Diese Ersteinschätzung ist kostenlos. Sie erfahren, wie die Erfolgsaussichten stehen und wenn diese aussichtsreich sind, mit welchen gerichtlichen oder außergerichtlichen Kosten Ihnen durch eine anwaltliche Vertretung entstehen würden.
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